Anne Bahr– inTeam

Anne Bahr

Head of Marketing

 

„Ideen gibt es nicht per Knopfdruck! Um gute Ideen zu bekommen, muss man mit offenen Augen durchs Leben gehen. Man muss im Team denken, man muss miteinander sprechen und lachen – so kommen wertvolle Inspirationen heraus.“

Die Frau, die das sagt, weiß, wovon sie spricht. Denn ihr Business ist Kreativität, ist es, immer immer wieder neue Ideen zu entwickeln, frische Impulse zu setzen:  Anne Bahr, seit fünf Jahren Marketingleiterin im Stadtzentrum Schenefeld, studierte BWL und ist ausgebildete Werbekauffrau. Ihre duale Ausbildung hat sich als eine ideale Kombination für große berufliche Aufgaben erwiesen. Das heißt: Anne Bahr kann mit Geld umgehen – und sie weiß, wie wichtig kommunikative Maßnahmen für ein Unternehmen sind.

Hereinspaziert in das Leben und die Gedanken einer echten Powerfrau.

Marketing – das hört sich in der Theorie der google-Sprache so an: „Marketing – das sind alle Aktivitäten eines Unternehmens, den Absatz durch Betreuung der Kunden, Werbung, Beobachtung und Lenkung des Marktes sowie durch entsprechende Steuerung der eigenen Produktionen zu fördern.“

Und wie sieht Marketing in der Praxis aus, im Alltag? Anne Bahr: „Marketing ist eine einzige Herausforderung. Kein Tag ist wie der andere. Jeder Moment ist spannend. Wir arbeiten dafür, dass unser Stadtzentrum in aller Munde ist, dass es immer wieder ein Magnet für die Menschen ist. Und das sogar in einer Zeit, in der viele Geschäfte geschlossen sein mussten.“

Rückblick – in jene Zeit, in der Anne Bahr und das Stadtzentrum Schenefeld zusammenkamen. Man schrieb 2012. Sie hatte nach ihrem Studium an der Wirtschaftsakademie in Kiel und der Werbekauffrau-Ausbildung, nach ein paar Jobs im Hörfunk und bei Agenturen eine kleine Familie gegründet. Nun wollte sie beruflich durchstarten – die privaten Voraussetzungen waren auch gegeben. Ihre Tochter kam zur Schule, ihr Sohn in den Kindergarten. Mit anderen Worten: freie Vormittage. Dann kam der Kontakt zum Stadtzentrum. Anne Bahr erinnert sich: „Ich kannte das Stadtzentrum gar nicht – Schenefeld… wo ist das noch mal?“ Anne Bahr selbst wohnte damals in Schnelsen, gerade zehn Kilometer von Schenefeld entfernt. „Aber Schenefeld war irgendwie nicht unsere Ecke…gefühlt weit weg.“

Wie auch immer – das Gespräch mit dem Centermanager lief großartig. Am Ende bot er ihr einen Vertrag an: 20 Stunden die Woche. Anne Bahr sagte zu – und sagte wieder ab. Nervenflattern! Sie erinnert sich: „Ich hatte plötzlich Angst, dass ich Kinder und Job doch nicht unter einen Hut bringen würde.“

Aber dem Centermanager war offensichtlich klar, dass er eine ausgesprochen kompetente Frau an der Angel hatte, die er unbedingt in seinem Team haben wollte. Deswegen gab’s ein erneutes Gespräch. „Frau Bahr“, beruhigte sie der Manager, der selbst zwei Kinder hat, „das kriegen wir alles hin. Das wird schon…machen Sie sich keine Sorgen.“ Tiefes Aufatmen bei Anne Bahr. „Okay“, sagte sie, „aber meine Priorität sind die Kinder. Wenn jemand anruft, und sagt, dass ein Kind krank oder vom Baum gefallen ist, dann lass ich hier alles stehen und liegen und bin weg…“ Der Manager akzeptierte das – und so wurde der Vertrag besiegelt.

„Ich bin bis heute glücklich, dass er mich überredet hat,“ sagt sie, „denn heute, nach neun Jahren, habe ich meine Entscheidung keinen einzigen Moment bereut.“

Leiterin Marketing ist Anne Bahr seit 2016. „Wir werden mit dem Marketing neue Wege gehen“, hat sie damals angekündigt. Und, ist sie neue Wege gegangen? „Jein,“ antwortet Anne Bahr, „Marketing ist ein stetiger Wandel. Es stellt sich immer die Frage: Woher kommen wir? Wohin wollen wir? Was ist möglich? Was ist bezahlbar?“

Gerade die lange Zeit in der Pandemie ist für die Vermarktung eines solchen großen, imposanten Stadtzentrums nicht einfach. „Auf unserem Marktplatz, im Herzen des Zentrums, ist eigentlich das ganze Jahr über immer etwas los. Wir haben alle möglichen Aktionen, die den Menschen gefallen – und plötzlich ist der Marktplatz quasi verwaist. Viele Geschäfte sind geschlossen, keine Veranstaltungen, Menschen sollen so wenig Kontakt wie möglich haben, um die Infektionen zu reduzieren. Andererseits müssen wir natürlich mit unseren Kunden*innen in der Kommunikation bleiben.“

Kein leichter Spagat – aber machbar für Bahr und ihr Team. Zugleich eine enorme Herausforderung, die immerzu neue Wege erfordert. Bewährte PR-Trampelpfade sind Vergangenheit!

Die Marketingchefin nennt ein Beispiel – die Wahl zur SZS-Queen. In all den Jahren ein Highlight im Stadtzentrum. Eine großartige Veranstaltung, bei der am Ende das Publikum die Queen kürt. „Eine Tagesveranstaltung“, so Anne Bahr, „die in diesem Jahr mit Menschen im Center nicht möglich war.“

Absagen? Klar, das war eine Möglichkeit! Aber nicht für Anne Bahr und ihr kreatives Team. „Das ist ein so tolles Format“, erklärt sie, „das wollten wir nicht einfach ersatzlos streichen. Wir mussten uns also etwas anderes überlegen…“

Online hieß die Zauberformel! Die Teilnehmer*Innen konnten sich online präsentieren – das ganze technische digitale Wunderwerk von Facebook und Instagram und Funk wurde genutzt, die Spannung aufrechtzuerhalten. Nach tatsächlich sieben langen Wochen konnte am 26. September eine „Stadtzentrum Schenefeld Queen“ gekürt werden. Jacqueline, eine aparte, brünettblonde Schönheit, war die Glückliche, die um 500 Euro Preisgeld reicher war.

Und um das Kompliment des Moderators Oliver Tienken: „Das Schenefelder Publikum hat wirklich Geschmack bewiesen, denn auch ich hätte mich nach langem Ringen für Jacqueline entscheiden. Auch wenn ich sie zu Anfang eher als Außenseiterin gesehen habe“.

Das Stadtzentrum Schenefeld – es muss ein Magnet für Menschen sein, ein bisschen wie ein zweites Zuhause. Ein Platz zum Shoppen, zum Reden, zum Lachen, zum Sorgen-Vergessen. Deshalb ist es so wichtig, die Menschen mit einer geschmackvollen Dekoration zu empfangen, mit Pflanzen, mit Blumen, zu Ostern mit Ostereiern und zu Weihnachten mit dem Schneemann und dem Weihnachtsmann. „Wir wollen die Menschen, die zu uns kommen, betüteln, bekuscheln“, sagt Anne Bahr und bedauert im gleichen Moment, dass derzeit so manches nicht möglich ist. „Aber“, und die Marketingleiterin betont den Gedanken besonders, „wenn die Menschen nicht zu uns kommen können, dann kommen wir eben zu ihnen.“

Die Idee, einen Lieferservice aus dem Boden zu stampfen und den Menschen anzubieten, war schnell von allen beteiligten Geschäften realisiert. Mit besonderer Freude erklärt sie, wie das Stadtzentrum in die Kinderzimmer gekommen ist: „Unsere Ideenwerkstatt ist total kreativ geworden und hat auf digital umgestellt. Da wird online gemalt, gebastelt, werden Spielideen und Kochrezepte vorgestellt.“ Das Team um Anne Bahr hat sogar „Basteltüten to go“ gepackt… mit den entsprechenden Anleitungen konnten diese dann im Center abgeholt werden. Und – wie kam die Idee an? Die Chefin strahlt: „Ein Renner – die Tüten waren ratzfatz alle weg.“

Neun Jahr ist es nun her, dass sich Anne Bahr gefragt hat, ob sie Kind, Küche und Karriere unter einen Hut bekommt. Die Antwort bekommt sie jeden Tag, und die heißt „JA“. Die Tochter steht kurz vorm Abitur und jobbt schon mal in Mutters Kreativ-Abteilung, ihr Teenager-Sohn geht, wie Millionen Kinder in Deutschland, durch die nicht enden wollende Phase Homeschooling mit geringem Freunde-Kontakt. Es tut ihr in der Seele weh.

Wenn man wieder unbeschwert reisen kann, wird Anne Bahr wohl nach Griechenland fliegen und dort mit der ganzen Familie im wahrsten Sinne des Wortes in die Unterwasserwelt eintauchen. „Wir tauchen alle so gern“, sagt sie und philosophiert: „Tauchen ist auch so eine Art von Kreativität. Man hat da unten Zeit zum Nachdenken, man ist einfach mal weg.“

Zu Hause in Schnelsen begleitet sie gern ihre Tochter, wenn die zu ihrem Pferd möchte – eine Reitbeteiligung, die alle glücklich macht. Anne Bahr: „Das ist einfach wunderbar – man kriegt den Kopf frei.“ Und last not least gehört das Kochen zu den Hobbys der charmanten Marketingleiterin. „Gemüse schnippeln ist wie Meditation.“

„Immer in Bewegung“ – das ist ihre Philosophie, im Kopf und auf den Beinen. Und dabei immer mit den Gedanken nach vorn gerichtet. „Wie sieht die Zukunft im Stadtzentrum aus?“ Das ist die letzte Frage in unserem Gespräch, die nicht nur Anne Bahr, sondern auch alle Besucher*Innen des Schenefelder Stadtzentrum beschäftigt. Sie antwortet so positiv, wie es ihrer beherzten Lebenseinstellung entspricht: „Wir haben so einiges auf unseren Wunschzetteln, Events, Kochclubs, Lesungen… vielleicht sogar ein Abend mit dem Schleswig-Holstein-Festival in unseren heiligen Hallen.“

Für ein paar Sekunden schließt sie die Augen, dann schmunzelt sie: „Wir haben sogar eine Anfrage für Hundeyoga… wenngleich ich noch nicht genau weiß, wie das gehen soll…“