Sag mal – was macht eigentlich …
Hubert Rasch von der Schmalzkuchenbäckerei Rasch …
Wenn’s um Süßes geht! Rasch, rasch zu Rasch.
Wer kennt ihn nicht diesen Slogan. Und vor allem – wer kennt sie nicht, diese Leckereien, die auf dem Marktplatz im gläsernen Backstudio angeboten werden! Ob goldbraune Quarkbällchen oder Berliner! Mit Zucker, Puderzucker oder Guss. Viktoria Spritzkuchen oder Schmalzgebäck. Apfeltaschen oder Kirschtaschen… was immer Kunden und Kundinnen kaufen und genießen – nichts kommt aus dem Tiefkühlschrank, alles ist frisch zubereitet. Und auf diese Qualität können sich die Menschen im STADDI nun schon seit Jahrzehnten verlassen.
Sag mal, Hubert Rasch, haben wir den Chef gefragt, wie und wann fing das eigentlich an mit der Schmalzkuchenbäckerei hier im Stadtzentrum Schenefeld?
Hubert Rasch erinnert sich gern zurück. „Das war 1994 – das STADDI stand selbst noch am Beginn einer großen Shopping-Meilen-Karriere. Ich wollte unbedingt dabei sein, wollte unbedingt meine Produkte hier direkt am Marktplatz anbieten.“
Sag mal, Hubert Rasch, warum STADDI?
„Weil ich an die Zukunft vom Stadtzentrum Schenefeld geglaubt habe. Ein paarmal mußte ich damals schon im Management nachfragen…aber ich war hartnäckig, und dann bekam ich tatsächlich den Zuschlag. Eine Entscheidung, die sich bis heute als sehr gut erwiesen hat.“
Sag mal, Hubert Rasch, haben Sie denn gleich hier mit dem gläsernen Backstudio gestartet?
Er lacht, der Chef. „Nein, nein. Unsere Backstube hatten wir draußen auf dem Parkplatz. Von dort haben wir dann alles hier reingetragen – bei Wind und Wetter. Ich war damals jeden Tag persönlich hier, habe gebacken und verkauft. Morgens war ich der erste, abends der letze. Die Kundschaft war begeistert, und das hat mich natürlich motiviert, täglich hier für die Menschen da zu sein.“
Sag mal, Hubert Rasch, Hand aufs Herz – Berliner, Quarkbällchen und Schmalzgebäck kann man ja eigentlich in jeder Bäckerei kaufen…was ist das Geheimnis Ihrer besonderen Qualität?
Diese Frage hat Hubert Rasch natürlich schon öfter gehört, und so läßt er mit der Antwort nicht lange auf sich warten. „Das Geheimnis sind die Erfahrung und die Lust am Job. Und natürlich die Zutaten. Ob Mehl oder Eier, Hefe oder Marzipan, Kirschen, Erdbeeren, Äpfel oder Quark – für unsere Kundschaft immer nur das Beste. Natürlich könnte ich die Rohstoffe günstiger einkaufen, aber das würden Sie sofort am Geschmack merken…Ja, und nicht zu vergessen. Wir backen alles vor Ort. Wir haben unsere Teigmaschine im Backstudio, wir frittieren auch vor Ort. Bei mir kaufen Sie keinen Berliner der älter als sechs, sieben Stunden ist. Wo finden Sie das denn sonst noch??“
Hubert Rasch gibt selbst die Antwort: „Nirgends.“
Hubert Rasch ist das, was man einen Bäcker aus Leidenschaft nennt. Und das hat einen guten Grund. Das Bäckereihandwerk wurde ihm quasi in die Wiege gelegt. Sein Vater war bereits Bäcker und hat die Faszination für süße Leckereien an seinen Sohn weitergegeben, der wiederum die Lehre im elterlichen Betrieb absolvierte. Hubert Rasch blickt zurück, erinnert sich: „Ich war 15, als ich anfing, bei meinem Vater in der Bäckerei zu stehen, Teig anzurühren, Mehl zu mischen…heute bin ich 57 Jahre alt. Das heißt – 42 Jahre Erfahrung.“ Pause, dann: „Ich hatte zwischendurch auch mal etwas anderes probiert – aber ich bin schnell wieder zur Bäckerei zurückgekehrt, weil ich gesehen habe: Das ist genau das Richtige für mich. Es macht zwar sehr viel Arbeit und ist auch manchmal ziemlich stressig, aber das Backen macht mir bis heute Spaß.“
42 Jahre…Sag mal, Hubert Rasch, wieviel Berliner und Quarkbällchen haben Sie in all den Jahren gebacken?
Die Antwort ist ein herzhaftes Lachen. „Keine Ahnung. Ich habe das nie hochgerechnet…aber da kommen schon ein paar Hunderttausende zusammen…“
Und wer täglich backt, nascht er auch täglich? Nascht er täglich mal schnell einen Berliner oder ein Quarkbällchen?
Hubert Rasch schüttelt den Kopf. „Nein, nein. Ich schmecke natürlich immer mal wieder unsere Produkte ab, weil letztendlich nicht jede Kirsche oder jedes Marzipan, jeder Quark, jede Erdbeere, jedes Mehl, Eier oder Puderzucker zuverlässig das selbe ist…aber mehr auch nicht. Ich denke, wenn ich täglich einen Berliner naschen würde, wäre ich nicht so schlank…“ Pause. „Dann sähe ich wahrscheinlich selbst aus wie ein gut gefülltes Quarkbällchen…“
Sag mal, Hubert Rasch, Sie haben ja nicht nur das gläserne Backstudio von Oktober bis Ostern hier im STADDI, Sie sind auch mit Ihren Leckereien woanders zu finden.
„Das stimmt,“ bestätigt Hubert Rasch, „ähnlich wie das Kettenkarussell gehören wir auch mit unseren Schmalzkuchen und Apfeltaschen zum Hamburger DOM. Und wir sind auch bei anderen Volksfesten, dem Hafengeburtsag und zu Weihnachten an der Alster auf dem Jungfernstieg anzutreffen.“
Das riecht nach langen Arbeitstagen…
„Nehmen wir als Beispiel den Dom. Ein Arbeitstag auf dem Dom beginnt normalerweise um 12 Uhr… je nach Wochentag endet er gegen Mitternacht oder ein Uhr. Denn wenn auf dem Dom die Lichter ausgehen und die Menschen auf dem Weg nach Hause sind, räumen wir auf, rechnen die Kasse ab. Da kommen an sieben Tagen locker täglich 12, 13 bis 14 Stunden zusammen.“
Sag mal Hubert Rasch, und das machen Sie ja mehrere Monate im Jahr.
„Genau. Unsere Saison reicht von April bis Ende des Jahres. In dieser Zeit ist an einen spontanen Urlaub oder an ein freies Wochenend nicht zu denken. Unseren ersten wirklich freien Tag haben wir am ersten Weihnachtstag…“ Hubert Rasch nippt an seinem Cappuccino, der fast kalt geworden wäre. „Aber ich will nicht klagen. Wir sind happy. Unser Geschäft läuft. Die Kundschaft ist dankbar. Wir bekommen jeden Tag Dankeschöns und Komplimente. Und ich habe es sogar mit unserer Bäckerei geschafft, dass wir in der Corona-Zeit – natürlich mit diversen Auflagen – produzieren und verkaufen konnten, so dass ich keinen einzigen Mitarbeiter freistellen mußte. Das freut mich bis heute.“
Sag mal, Hubert Rasch, bei so viel Arbeit – bleibt da eigentlich Zeit für ein Hobby?
„In der Zeit zwischen Ende und Start der neuen Saison verreisen meine Frau und ich ganz gern – mal in die Sonne, aber auch in den Schnee. Und ansonsten habe ich das Kochen als mein Hobby entdeckt. Am liebsten deutsche Küche – von Erbsensuppe über Kohlroulade bis hin zum Filetsteak. Und ich freue mich, wenn ich Freunde bei uns zu Hause bekochen kann.“
Sag mal, Hubert Rasch, was essen die Hamburger eigentlich am liebsten?
Klare Frage, klare Antwort: „Schmalzkuchen essen die Hamburger ganz klar am liebsten, gefolgt vom klassischen Hefeteig mit Apfeltaschen, Marzipantaschen und Nudeltaschen.“
Und was isst der Chef am liebsten, was ist sein Lieblingsgebäck?
„Quarkbällchen!“
Gibt es eigentlich eine Möglichkeit, gutes Gebäck zu erkennen?
„Ja,“ sagt Hubert Rasch, „in erster Linie am Geschmack. Im Ernst – gutes Gebäck erkennt man einfach daran, dass das Fett nicht im Kuchen, sondern in der Fritteuse ist. Ein guter Hefeteig oder Brandteig ist fluffig und bekömmlich, schmeckt lecker und ist natürlich auch optisch ansprechend.“
Sag mal Hubert Rasch, was hat sich in all den Jahren rund um ihr Business geändert?
„Vieles hat sich geändert. Aber natürlich sind die Rohpreise enorm gestiegen, die Energie ist wesentlich teurer geworden, und die Personalkosten sind mit denen der Vergangenheit nicht zu vergleichen. Wir haben immer versucht, nicht jede Erhöhung an unsere Kundschaft weiterzugeben. Oftmals ist uns das auch gelungen, aber unterm Strich hat ein Berliner vor 20 Jahren einen Euro gekostet – heute berechnen wir 1,70 Euro.“
Sag mal Hubert Rasch, als Sie im STADDI anfingen, waren Sie persönlich täglich im gläsernen Studio… da hat sich auch einiges geändert.
„Da haben Sie recht. Aber ich versuche, einmal die Woche hier zu sein. Und wann immer ich hier bin, ich freue mich immer wieder, dass wir schon so lange und so erfolgreich am Marktplatz unsere Bäckerei haben. So manchen Kunden oder manche Kundin kennen wir noch, als sie als Kinder zu uns kamen, um Süßes zu naschen.“
Sag mal Hubert Rasch, uns wurde zugetragen, dass Sie hier im STADDI nicht nur v e r kaufen…
„Da sagen Sie die Wahrheit. Ich bin gern hier, ich mag den Marktplatz, diese Aktionsfläche mit ihrem bunten Treiben, ich mag die Geschäfte, in denen ich höflich, freundlich und fachmännisch beraten werde. Ich kaufe hier gern ein. Und ich liebe die Helligkeit hier im STADDI. So ein grandioses Glaskuppeldach, das Licht und Sonne reinläßt, finden Sie in keinem anderen Einkaufszentrum.“