Sag mal – was machen eigentlich …

 

Margot Evers und Mika Schaefer, die Hammerschwestern aus der Schmuckschmiede…?

 

Die beiden Frauen betreiben im Erdgeschoss – direkt gegenüber der Buchhandlung Heymann – ein Ladengeschäft inklusive Schmuckschmiede. Ihr Schmucklabel trägt einen ungewöhnlichen Namen – ‚Hammerschwestern‘. Jedes Schmuckstück aus der Schmiede der Hammerschwestern ist ausdrucksstark, robust und wertvoll – gemacht, um es bei jeder Gelegenheit zu tragen, nicht nur einmal im Jahr, wenn’s ins Theater geht. Schmuck, der auch in einer schnelllebigen Welt einen bleibenden Wert in sich tragen soll. Täglich kommen Menschen in das Geschäft, um bei den beiden Frauen etwas zu kaufen, oder um ihnen beim Kreieren, Hämmern, Feilen, Löten über die Schulter zu gucken. Das Lebensmotto dieser humorvollen und lebenslustigen Frauen steht auf ihrer Webseite www.hammerschwestern.de und auf jeder Mail, die sie versenden: Die Zukunft ist die schönste Erfahrung, die wir erleben können. Und noch eine Botschaft ist ihnen wichtig – sie leben sie selbst und geben sie täglich weiter: Bleibe wild und wunderbar!

Sagt mal, Margot und Mika, sind Sie wirklich Schwestern, oder ist die Sache mit den Hammerschwestern nur ein cleveres Geschäftskonzept…?

Sie lachen herzhaft und ausgelassen. „Wir sind tatsächlich Schwestern,“ antwortet Margot, die Ältere. Und Mika ergänzt: „Und wir arbeiten nicht nur als perfektes Team zusammen, wir vertragen uns auch sonst wunderbar. Wenn wir den ganzen Tag in unserer Schmiede zusammen waren, kann es sein, dass wir uns auf dem Nachhauseweg schon wieder vermissen, dass wir miteinander telefonieren, um Gedanken und Ideen auszutauschen…“

Sagt mal, Margot und Mika, wie sind Sie eigentlich auf den Namen Hammerschwestern gekommen…?
Schon die Frage amüsiert die beiden kreativen Frauen, und so gibt Mika lachend die Antwort, während Margot mit einem liebevollen und zustimmenden Lächeln neben ihr sitzt. „Der Name ist eigentlich ganz naheliegend. Unser wichtigstes Werkzeug ist der Hammer. Unser Schmuck ist der Hammer. Und wir beide sind erst recht Hammer!“
Wenn Mika und Margot sprechen, ist ein charmanter Akzent im fließenden Deutsch nicht zu überhören. Margot erklärt ihn – und nun hört Mika aufmerksam zu.
„Wir kommen aus Polen. Ich bin vor fast 40 Jahren über Spanien und Frankreich eingereist. Mika ist zehn Jahre später gekommen. Tatsächlich haben wir beide hier unser privates und berufliches Glück gefunden. Wir sind hier verheiratet, unsere Kinder sind hier geboren, gehen hier zur Schule und studieren in Deutschland. Ja, wir können und möchten es so sagen: Deutschland ist unser Zuhause, unsere Heimat geworden. Und darüber sind wir sehr glücklich. Nach Polen fahren wir manchmal, um unsere Eltern zu besuchen.“

Sagt mal, Margot und Mika, haben Sie Schmuckdesign studiert, und wann haben Sie sich selbstständig gemacht?
Beide schütteln den Kopf. Hammerschwester Margot antwortet: „Wir haben uns vor fünf Jahren selbständig gemacht. Schmuckdesign haben wir nicht studiert, aber wir lieben Schmuck, und wir sind beide kreativ. Und wir lieben das Handwerk – also sind wir ins kalte Wasser gesprungen und haben es gewagt. Schmuck ist unsere Herzensangelegenheit…wir schmieden Schmuck aus Liebe zur Tradition – richtig von Hand. In vielen kleinen Schritten entsteht aus einem Material ein wertvolles, individuelles Schmuck-Unikat.“

Sagt mal, Margot und Mika, Ihr Material ist Sterling Silber. Ist Sterling Silber eigentlich ähnlich wie Silber?
Mika beantwortet die Fragen: „Silber und Sterling Silber sind Begriffe, die oft verwechselt werden, aber nicht immer dasselbe bedeuten. Reines Silber, auch Feinsilber genannt, hat einen tatsächlichen Silbergehalt von 99,9%. Aufgrund seiner hohen Reinheit ist Feinsilber zu weich für den Einsatz in der Schmuckherstellung und wird oft mit anderen Metallen vermischt, um es härter zu machen. Sterling Silber ist eine Legierung aus 92,5 % Silber und 7,5 % anderen Metallen, normalerweise Kupfer. Der Feingehalt beträgt also 925/1000. Der Name bezieht sich auf das britische Pfund Sterling.“

Sagt mal, Margot und Mika, nicht nur, dass Ihr Schmuck wunderschön aussieht und sich toll anfühlt, Sie haben Ihren Schmuckstück auch Namen gegeben, und die klingen wirklich amüsant und kreativ…Ketten heißen beispielsweise ‚Kernige Kati‘ und ‚Glückliche Gudrun‘, ‚Noble Nele‘ und ‚Wilde Wilma‘, ‚Zeitlose Zita‘ und ‚Schnieke Selma‘, ein Ring trägt den Namen ‚Küss den Frosch‘, Armbänder nennen Sie u.a. ‚Mächtige Merle‘, ‚Mutiger Mani‘ oder ‚Verknallte Vera‘…Wie kommen Sie auf diese Namen?
Schon beim Nennen all der Namen mussten sich Mika und Margot herzhaftes Lachen verkneifen, jetzt sprudelt es aus ihnen heraus. „Es ist einfach lustig…und unter uns gesagt: Sie sind aus dem richtigen Leben, teilweise aus unserem Freundeskreis…beispielsweise gibt es wirklich eine glückliche Gudrun und eine schnieke Selma, ja, und die kernige Kati ist eine handfeste Frau, die gern Motorrad fährt. Harley Davidson…“

Sagt mal, Mika und Margot, haben Sie Lieblingsschmuckstücke?
Ein deutliches doppeltes Jaaaa! Mika: „Die glückliche Gudrun ist meine Lieblingskette. Sie ist sehr lang, ich kann sie wie ein Collier drapieren, sie passt bei jeder Gelegenheit zu mir – egal, ob ich ein Abendkleid, einen Pulli oder ein Hemd trage.“ Und Margot? „Ich trage am liebsten die feine Flora, vergoldet, aus 750er Gold.“

Sagt mal, Sie bieten also nicht nur Sterling Silber, sondern auch Gold an?
„Ja,“ sagt Margot, „wir kaufen unser Sterling Silber bei Schiefer & Co. in Hamburg ein. Schiefer & Co ist die älteste norddeutsche Edelmetall-Scheideanstalt nördlich der Elbe und seit 1923 traditionell engagierter Partner der innovativen Innung der Hamburger Gold- und Silberschmiede. Bei Schiefer & Co. lassen wir auch vergolden. Da sind unsere Schmuckstücke in allerbesten Händen.“

Sagt mal, Margot und Mika. Sie haben ja in Schenefeld in der Eichendorffstraße 1 eine Schmuck-Schmiede. Was hat Sie dazu bewogen, im Stadtzentrum Schenefeld eine Visite einzulegen?
Die Schwestern schauen sich an – wer soll antworten? Ok, Mika macht es. „Ganz einfach – wir wollten mal hin zu unseren Kunden und Kundinnen. Wenn wir in unserer Werkstatt sitzen und Schmuckstücke kreieren, die online bestellt worden sind, bekommen wir als Feedback oftmals Dankeschön-Mails und Bilder. Das ist wunderbar…aber hier ist das Feedback viel, viel persönlicher. Hier im Stadtzentrum sehen wir in die leuchtenden Augen von Frauen, die den Schmuck ausprobieren, ihn anlegen und dann damit glücklich und mit einem Lächeln unseren Laden verlassen. Das ist einzigartig, wenn man sieht, welche Freude wir mit unserem Schmuck bereiten können. Und wir können die Frauen beraten, mit ihnen gemeinsam lachen, sie können wiederum unseren Arbeitsplatz bestaunen, und sehen, dass hier wirklich zwei Frauen an der Arbeit sind – keine Maschinen. Kürzlich beispielsweise war eine Frau hier, die sich spontan entschieden hat. Als ich die Kette einpacken wollte, sagte sie: Nein, nein, das ist nicht nötig…ich leg sie gleich um den Hals….“ Margot kommt nun hinzu und beteuert: „So ein Feedback ist für uns täglich neue Motivation und Inspiration, weitere Schmuckstücke zu kreieren.“

Sagt mal, Mika und Margot, Sie haben ja hier in dem Laden auch eine komplette Werkstatt mit gegenüberliegenden Arbeitsplätzen. Das wird doch manchmal sicher ganz schön laut…
Margot: „Natürlich, manchmal versteht man sein eigenes Wort nicht. Aber, wenn Kunden oder Kundinnen kommen, bleibt der Hammer natürlich liegen. Das ist ja klar.“

Sagt mal, Mika und Margot, noch ein paar private Fragen…Sie sind beide verheiratet…
„Und zwar glücklich,“ sagt Margot als Erste, „ich bin mit Jörg Evers verheiratet, er ist Mitbegründer der ‚Offensive für Schenefeld‘ und Mitglied der Ratsversammlung. Seit drei Jahrzehnten gehen wir gemeinsamen unseren Weg…“

Sag mal Margot, Sie sind mit ihrem Mann sogar einmal einen ganz besonderen Weg gegangen ….den Jakobsweg, den Komiker Hape Kerkeling in seinem Buch „Ich bin dann mal weg“ beschrieben hat, und der im spanischen Santiago de Compostela endet.
Der Jakobsweg – er treibt Margot Evers heute noch einen ganz besonderen Glanz in die Augen. „Ja,“ sagt sie, „ich wollte unbedingt diesen Weg mit meinem Mann gehen. Wir sind in dem spanischen Pyrenäen-Städtchen St. Jean-Pied-de-Port gestartet und waren nach sechs Wochen am Ziel. Es war eine großartige Erfahrung, wir haben gelernt, dass man glücklicher und gelassener leben kann, dass man auch mit wenigen Dingen gut auskommen kann…und ich denke, diese Erfahrung haben wir uns bis heute erhalten.“
Mika hat in dieser Zeit auf die Kinder ihrer Schwester aufgepasst. Sie lebt in Quickborn mit dem Mann, in den sie sich vor 25 Jahren verliebt hat, und mit dem sie seit 23 Jahren verheiratet ist. Beim Motorradfahren sind sich die beiden in Hamburg begegnet. Mika: „Er hatte schon eine Harley, ich machte gerade den Führerschein. Und seitdem fahren wir gemeinsam auf unseren Harleys durchs Leben…“

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Mika und Margot – wenn es den Namen Hammerschwestern für die beiden nicht schon gäbe, müsste man ihn kreieren. Die Frauen sind wie ihr Schmuck: robust und belastbar, wertvoll und einzigartig!