Sag mal – was macht eigentlich …

 

Dr. Daniel Suwelack, Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie

 

Es drückt im Kreuz und zieht im Nacken. Es zwickt am Steißbein. Rückenschmerzen beim Aufstehen und im Liegen, Schmerzen, die in die Flanken, in die Arme und in die Beine ziehen. Kribbeln in den Fingern, Taubheit in den Zehen. Gelenke knacken, die Muskeln tun weh. Die Bandscheiben, diese 23  kleinen Stoßdämpfer zwischen den einzelnen Wirbeln, sind mit ihrer Pufferfunktion überfordert und können die Erschütterungen nicht mehr abfangen. Welcher Arzt ist die erste Adresse der Wahl, wenn der Körper in diesen Bereichen seine Alarmsignale schickt? Genau, dann ist der direkte, schnelle Weg zu einem Arzt angesagt, der sich auskennt mit Gelenken, Muskeln, Sehnen und Bändern…der Facharzt für Orthopädie, kurz der Orthopäde.

Dr. Daniel Suwelack ist so ein Orthopäde, und wer seine Hilfe sucht, findet den Doc im 1. OG im Stadtzentrum Schenefeld. Ein großer, kräftiger Mann mit einem medizinischen Wissen, das man sich in jahrelanger Orthopädie-Praxis aneignet…und obendrein mit einem großen Herzen, das für seine Patienten und Patientinnen schlägt. „Wissen Sie,“ sagt er, „natürlich geht es in der Therapie oftmals nicht ohne Schmerzmittel, aber genauso wichtig ist das Gespräch mit den Menschen, die Hilfe brauchen. Ich nenne das Empathie.“ – Empathie, das bedeutet Einfühlungsvermögen, Feingefühl, Sensibilität, Verständnis – schlichtweg die Fähigkeit, Empfindungen, Emotionen, Gedanken anderer Menschen zu erkennen und sie ernst zu nehmen.

Sag mal, Dr. Suwelack, warum sind Sie eigentlich Arzt geworden? Gibt es möglicherweise Schlüsselerlebnisse?

Der Orthopäde lehnt sich zurück, lächelt, antwortet: „Eigentlich konnte ich gar nichts anderes werden als Arzt. Ich bin in eine regelrechte Arztdynastie hineingeboren – mein Großvater war Arzt, mein Vater war Arzt, meine Schwester ist Ärztin, meine Brüder sind Ärzte…und dennoch habe ich nach dem Abi versucht, etwas anderes zu machen, bevor ich schließlich in Kiel und Marburg Medizin studierte habe…“

Was denn?

„Ich habe zwei Semester Jura studiert. Aber nachdem ich dann meinen Zivildienst bei den Rettungssanitätern absolviert hatte, war für mich klar: Ich werde Arzt. Und diese Entscheidung habe ich bis heute nicht bereut. Medizin, Menschen zu helfen – das ist meine Leidenschaft.“

Sag mal, Dr. Suwelack, Sie sind nicht ‚nur‘ Facharzt für Orthopädie, Sie sind auch noch Bauchchirurg. Wie paßt das zusammen?

Die Antwort ist klar. „Die Bauchchirurgie ist ein spannendes Feld in der Chirurgie. Ich hatte auch großes Glück, mich von renommierten Chirurgen ausbilden zu lassen. Einer davon war Prof. Wolfgang Teichmann, der in der Asklepios Klinik Altona jahrelang die Bauchchirurgie geleitet und grandiose OP-Techniken entwickelt hat, die vielen Menschen das Leben gerettet haben. Außerdem hatte ich das große Glück (und dabei leuchten die Augen des Arztes…), im Rahmen der Bauchirurgie meine Frau kennen zu lernen. Es war im Klinikum Bremen Mitte – ich war schon Chirurg, sie kam für ein Jahr zur Weiterbildung. Und dann passierte der Klassiker – Nachtdienst, Notaufnahme, der Arzt verliebt sich in die Ärztin, die Ärztin verliebt sich in den Arzt…“

Sag mal, Dr. Suwelack, sie ist nicht nur Ihre Frau, die Mutter Ihrer beiden Kinder geworden, Sie betreiben diese Gemeinschaftspraxis im Staddi auch gemeinsam mit Ihrer Frau…immerhin schon seit fünf Jahren.

„Ja,“ sagt Dr. Suwelack, „eine wunderbare Fügung. Sie ist die Allgemeinmedizinerin und Hausärztin mit ihren Räumlichkeiten, und ich habe meine Orthopädie. So sind auch die Wege kurz, wenn wir uns mal schnell medizinisch austauschen möchten.“

Sag mal, Dr. Suwelack, was ist mit ‚Ihrer‘ Bauchirurgie, haben Sie die an den Nagel gehängt?

„Ein klares Ja. Ich habe mich irgendwann umorientiert, die Bauchchirurgie an den Nagel gehängt und mich ausschließlich auf die Orthopädie konzentriert. Dafür gibt es auch einen guten Grund: Mein großes Ziel war es, mich eines Tages selbständig zu machen, als niedergelassener Arzt mit eigener Praxis. Und das ist schlichtweg als Bauchchirurg nicht möglich. Da gehört man in die Klinik, in den OP. Hier, in meiner Praxis kann ich zu all meinen Patienten ein persönliches, ein zwischenmenschliches Verhältnis aufbauen – und das ist mir wichtig. Insofern – alles gut gelaufen. Ich bin glücklich mit meiner Entscheidung.“

Sag mal, Dr. Suwelack – Orthopäden haben ja ein ganz bestimmtes Image, und das lautet: Wer mit Schmerzen in die Praxis kommt, bekommt die Cortisonspritze…dann ist erst mal alles wieder gut, aber nach vier Wochen ist der Schmerz wieder da – und der Patient auch…

Dr. Suwelack kennt natürlich dieses Vorurteil, und er hat einiges dazu zu sagen. Vor allem zu dem sogenannten ‚Werkzeugkoffer‘, den er in der Praxis stehen hat, und der groß genug ist, um auf jede Situation zu reagieren. „Ich biete neben der klassischen Schulmedizin Alternativen an, die hilfreich sind und von den Patienten sehr gut und dankbar angenommen werden.“

Sag mal, Dr. Suwelack, was ist alles drin in diesem speziellen Suwelackschen Werkzeugkasten?

Der Orthopäde nennt ein paar der Angebote, die neben der klassischen schulmedizinischen Behandlung in der Therapie eingesetzt werden.

 

Manuelle Therapie/Chirotherapie:

 

„Die Manuelle Medizin bzw. Chirotherapie ist eine Behandlungsmethode, die mit der Hand durchgeführt wird. Dabei werden diagnostische und therapeutische Verfahren angewendet, um Funktionsstörungen am Haltungs- und Bewegungsapparat zu erkennen und zu behandeln. Vor allem an der Wirbelsäule setzen wir mobilisierende und manipulative Handgriffe gezielt ein, was zu einer sofortigen und vollständigen Wiederherstellung der Beweglichkeit führen kann. Dabei können Blockierungen zum Beispiel an den Gelenken gelockert und gelöst werden.“

 

Infiltrationstherapie bei Schmerzen:

 

„Wirbelsäulenbeschwerden, Gelenkschmerzen, Verspannungen oder Schwindel: Bei chronischen und akuten Gelenkschmerzen kann die Infiltrationstherapie sinnvoll sein. Dabei wird ein örtlich gut wirksames Schmerzmittel kombiniert mit einem Betäubungsmittel eingesetzt. Zusätzlich setzen wir homöopathische Arzneimittel ein, die entzündungshemmend und abschwellend wirken.“

 

Orthopädietechnik (Einlagenversorgung, Bandagen- und Orthesenversorgung):

 

„In der Orthopädietechnik werden ärztlich verordnete technische Hilfsmittel nach Maß gefertigt. Dazu gehören spezielle Korsetts, die wir bei Wirbelsäulenverkrümmungen (Skoliosen) bei Kindern und Jugendlichen oder zur Stabilisierung der Wirbelsäule im Alter (Osteoporose) einsetzen. Auch orthopädische Einlagen (bei Fehlstellungen und Erkrankungen der Füße) werden nach Abdruck individuell produziert und angepasst.“

 

PRT:

 

„Computertomografie gesteuerte Injektionen an Nervenwurzeln /Wirbelgelenke bei Bandscheibenvorfall, bei Spinalkanalstenose und Neuroforamenstenose und bei Wirbelgelenkarthrose. Eine schnelle und effektive Hilfe gegen Rücken- und Nervenschmerzen in den Beinen, sowie die nervenbedingte Schaufenstererkrankung.“ 

 

Stoßwellentherapie:

 

„Die Stoßwellentherapie eignet sich hervorragend zur Behandlung von chronischen Schmerzen am Stütz- und Bewegungsapparat. Die von außen angewendete mechanische Welle entfaltet ihre Energie in einer bestimmten Tiefe und beeinflusst die dort liegenden Strukturen in ihrer Stoffwechseltätigkeit. Schmerzempfangszellen werden ausgeschaltet, Entzündungsprozesse unterbunden. Die Anwendung von Stoßwellen empfiehlt sich bei Kalkschulter mit schmerzhafter Bewegungseinschränkung, Tennis- und Golfer-Ellenbogen sowie bei Fersensporn mit Entzündung der Fußsohlenfaszie.“

 

Faszientherapie, FDM:

 

„Die von dem amerikanischen Arzt und Osteopathen Dr. Stephan Typaldos in den 1990er-Jahren entwickelte Therapie ist eine Behandlungsmethode bei Beschwerden der Muskeln, Sehnen, Gelenke und Kapseln durch Sportverletzungen oder Fehlbelastungen. Durch überwiegend manuelle Techniken werden die verdrehten, eingeklemmten und/oder verklebten Faszien wieder in Form gebracht. Die Betroffenen bemerken in der Regel umgehend eine Linderung der Beschwerden.“

 

Akupunktur:

 

„Die Reizung von Akupunkturpunkten ist eine der ältesten und am meisten verbreiteten Heilmethoden der Welt. Heute wird Akupunktur offiziell von der Weltgesundheitsorganisation WHO für mehr als 40 Krankheiten empfohlen. In der westlichen Welt setzen sie über 400 000 Ärzte vor allem in der Schmerztherapie erfolgreich ein.“

 

Osteopathie

„Der amerikanische Arzt Andrew Taylor Still hat die Osteopathie vor über 140 Jahren entwickelt und begründete damit eine neue Medizin. Osteopathie (ostéon, ‚Knochen‘ und páthos ‚Leiden‘) behandelt den Menschen in seiner Gesamtheit. Osteopathen versuchen, Funktionsstörungen im Körper zu erkennen und zu behandeln. Bewegungsapparat, Schädel, Rückenmark und Organe hängen nach den Erkenntnissen der Osteopathie als System zusammen. Blockaden, die in diesem System auftreten, können gelöst werden. Die Osteopathie ist auch deshalb so erfolgreich, weil sie sich nicht nur auf Befunde oder bildgebende Verfahren (z.B. Röntgen, CT, MRT) stützt, sondern den Patienten in seinem subjektiven Befinden ernst nimmt.“

 

Kinesiotaping / Sporttaping:

 

„Durch das Kinesiotape können die Schmerzen bei Funktionsstörungen, nach Verletzungen oder Überlastungen effektiv und ohne den Einsatz von Medikamenten gelindert werden.  Gelenke werden entlastet und Funktionsstörungen kann aktiv entgegengewirkt werden.“

 

Laser-Therapie

 

„Lasertechnik ist ein wichtiger Bestandteil der medizinischen Behandlung geworden. Der Laserstrahl besteht aus energiereichem, auf engsten Raum gebündelten Licht, welches mit einer idealen Wellenlänge und hoher Energieemission eine optionale Tiefenwirkung entwickelt. Dies führt zu einer Verbesserung der Stoffwechselaktivität auf Zellebene und somit zur Biostimulation und Heilung des Erkrankten Gewebes. Indikation: Akute Schmerzen, Entzündung, Verletzung von Gelenken, Sehnen Bändern, Muskeln, Gelenkverschleiß, Rückenschmerzen, Migräne.“

 

Regeneration-/ Revitalisierungs Aufbaukur mit Medivitan

 

„Die einzigartige Zusammensetzung von B- Vitaminen + Folsäure führt auf schnellstem Wege dazu, die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit wieder herzustellen. Indikation: Erschöpfung, Antriebslosigkeit, Schlafstörung, Konzentrationsschwäche.“

 

Sag mal, Dr. Suwelack, nachweislich gehen die meisten Schmerzen vom Rücken aus. Laut Statistiken haben mehr als 60 Prozent der Menschen in Deutschland innerhalb der letzten 12 Monate mindestens einmal Rückenschmerzen gehabt. Gelten Rückenschmerzen also zu Recht als Volkskrankheit?

Dr. Daniel Suwelack zögert nicht lange mit der Antwort: „ Das muss man so sagen. Und diese Volkskrankheit hat mehrere Ursachen – sie wird in der heutigen Zeit vor allem hervorgerufen durch Bewegungsmangel, aber auch einseitiges Belasten am Arbeitsplatz und Übergewicht sind wichtige Risikofaktoren für die Rückengesundheit.“

Sag mal Dr. Suwelack, Sie haben Ihren Werkzeugkasten für die Therapien vorgestellt – wie wichtig ist obendrein das persönliche Gespräch zwischen Arzt und Patient, damit die richtige Therapie gefunden wird, und damit sie auch anschlägt?

Dr. Daniel Suwelack: „In Gesprächen ist es wichtig, die tieferen Ursachen für die Probleme zu bekommen – das gelingt auch überwiegend. Man muss auf die Leute zugehen, ihnen zuhören, dann ist es einfach leichter, ihnen zu helfen. Deshalb machen wir hier in meiner Praxis auch nicht die oftmals gescholtene Drei-Minuten-Medizin – wir nehmen uns Zeit. Das kann bedeuten, dass Patienten manchmal etwas länger im Wartezimmer warten müssen, aber sie akzeptieren das, weil sie wissen, dass ich mir auch für sie ausreichend Zeit nehme.“

Sag mal, Dr. Suwelack, Sie sprachen den Punkt Empathie an – kann man Empathie eigentlich lernen? Schließlich gehört Empathie ja im Studium nicht zur medizinischen Ausbildung…

Der Arzt lächelt, erklärt: „Ich denke, Empathie kann man nicht lernen – sie ist einem gegeben oder auch nicht. Bei mir ist das möglicherweise etwas anders; Mein Vater war Psychiater und Neurologe, er hat mir in vielen Gesprächen den Umgang mit Menschen beigebracht. Dafür bin ich ihm besonders dankbar.“

Sag mal, Dr. Suwelack, und wie danken es Ihnen die Patienten…?

„Sie müssen mir nicht danken…sie sollen einfach nur gesund werden, aber ich bekomme ihre Dankbarkeit täglich zu spüren. Sie lassen sich gern von mir behandeln, wenn ich sie im Stadtzentrum treffe, gibt es immer ein freundliches ‚Hallo‘. Manche schreiben Postkarten aus dem Urlaub, schicken Bilder vom Wandern, andere überraschen mich mit Schokolade oder Kaviar. Ein Patient hat mir sogar schon mal einen Aal in die Hand gedrückt…“

Sag mal, Dr. Suwelack, zu Ihrem Praxisteam gehört auch eine Ärztin…

„Ja,“ sagt der Orthopäde, „Frau Dr. Hoffmann, sie ist spezialisiert auf Fußchirurgie und auf Kinderorthopädie. Dadurch ist unser diagnostisches therapeutisches Angebotsspektrum natürlich sehr groß. Es gibt eine Menge Jungen und Mädchen, die mit Fehlhaltungen von ihr in der Praxis behandelt werden. Fußoperationen nimmt sie in einer Fachklinik vor.“

Sag mal, Dr. Suwelack, es heißt, Ärzte würde ungern die Familie behandeln, weil sie im Notfall nicht objektiv genug sein könnten, wie halten Sie es?

Dr. Daniel Suwelack: „Als sich meine Tochter kürzlich den Arm gebrochen hat, bin ich mit ihr in die Klinik gefahren, um sie von einem befreundeten Kollegen behandeln zu lassen.“

Und wie halten Sie es mit Freunden, die Ihre Hilfe benötigen?

„Für die bin ich natürlich immer da – gern auch mal nach der Sprechstunde.“

Sag mal, Dr. Suwelack, mußten Sie selbst schon mal zum Arzt?

„Tatsächlich ja – einmal war ich bei einem Handchirurgen. Ein anderes mal plagte mich ein Bandscheibenvorfall. Der wurde aber nicht von einem Orthopäden behandelt, sondern von einem besonders erfahrenen US-Osteopathen. Seitdem bin ich beschwerdefrei.“

***

„Arzt aus Leidenschaft“ – das ist ein Film, der Ende der fünfziger Millionen Menschen in die Kinos lockte, sie bewegte und faszinierte. Spätestens auf meinem Weg zum Auto wird mir bewußt, dass ich soeben so einem Arzt aus Leidenschaft begegnet bin. Nicht im Kino, sondern in echt! Hier in der Praxis von Dr. Daniel Suwelack schreibt der Alltag, schreibt das Leben das Drehbuch!

 

 

Das Interview haben wir im April 2022 geführt.