Sag mal – was macht eigentlich …

 

Corinna Edebali von der Herz Apotheke …

 

Sag mal, Corinna Edebali

 Gibt es so etwas wie ein Herz-Stück im Stadtzentrum Schenefeld? Na, klar, gibt es das, und das Herz-Stück hat sogar einen Namen: Herz Apotheke! Corinna Edebali, seit 22 Jahren Inhaberin der Herz Apotheke, sagt nicht ohne Stolz: „Wir heißen nicht nur Herz Apotheke, wir stehen auch dafür, dass wir unsere Kunden und Kundinnen mit Herz und Empathie bedienen und behandeln.“

Täglich sind es etwa 400 Menschen, die sich in der Herz Apotheke ihre Medizin holen – Salben und Medikamente, um schmerzärmer oder schmerzfrei zu werden, um den Blutdruck zu senken und das Herz im Takt zu halten, um den Darm zu beruhigen und die Blase zu stärken, um die Nase freizuhalten oder die Haut zu glätten, um fieberfrei zu werden oder den Diabetes-Check zu machen. Schlichtweg, um das Leben lebensbejahender, leichter und gesünder zu gestalten.  

Die Herz Apotheke ist ein QMS geführtes Unternehmen – das bedeutet: Alle 18 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen bringen ihr Fachwissen durch regelmäßige Fortbildungen auf den neuesten Stand. 9000 Produkte hat die Herz Apotheke ständig in den Regalen – falls etwas nicht vorrätig sein sollte, ist es innerhalb von zwei Stunden in der Apotheke. Botengänge sind täglich zwischen 17.30 und 20 Uhr möglich. Babywagen, Inhalationsgeräte und Milchpumpen werden gern verliehen. Neben dem Verkauf hat Beratung eine hohe Priorität; Wie funktioniert der Inhalator? Wie wird der Blutdruck gemessen? Was gehört in die Reiseapotheke? Ist die Homöopathie eine sinnvolle Alternative zur Allopathie?

Die Apothekerin Corinna Edebali arbeitet hier seit 25 Jahren, seit 1999 ist sie Inhaberin, und sie sagt: „Wir alle, die hier an sechs Tagen die Woche arbeiten, beraten nicht nur kompetent – wir alle haben tatsächlich mehr als das Wissen um die Medikamente. Wir verfolgen die Philosophie, dass bei uns der Mensch im Mittelpunkt steht…und dazu gehört auch, dass wir uns Zeit nehmen, wenn jemand mal sein Herz bei uns ausschütten möchte…“ Die Chefin lacht ihr wundervolles optimistisches Lachen. „Zuhören gibt es bei uns ohne Rezept.“

Sag mal, Corinna Edebali, warum sind Sie eigentlich Apothekerin geworden? Stammen Sie aus einer Apothekerfamilie, oder gibt es irgendein Schlüsselerlebnis, das Sie in diesen anspruchsvollen Beruf geführt hat?

Corinna Edebali: „Mein Vater hat in einem Hamburger Pharmagroßhandel gearbeitet. Als Schülerin habe ich dort gejobbt, und irgendwie fand ich es aufregend und faszinierend zu sehen, für welche Krankheiten es Medizin gibt. Das hat mich tief beeindruckt. Aber mein Berufsziel war ein anderes – ich wollte Tiermedizin studieren und Tierärztin werden.“

Aber Sie sind keine Tierärztin geworden…dürfen wir fragen, warum nicht?

Corinna Edebalis Augen bekommen ein ganz besonderes Leuchten. „Es war die Liebe, die mich daran gehindert hat. Um Tiermedizin zu studieren, hätte ich Hamburg verlassen und nach Hannover oder München ziehen müssen. Ich hatte allerdings einen jungen Mann kennengelernt, den ich liebte. Und mit dem ich zusammen sein wollte. Und weil ich unter keinen Umständen mit ihm eine Fernbeziehung führen wollte, bin ich in Hamburg geblieben und habe mich letztendlich für die Pharmazie entschieden. Interesse an Arzneimitteln hatte ich ja sowieso, und weil ich gern mit Menschen zusammen bin, konnte ich mir ein Berufsleben als Apothekerin sehr, sehr gut vorstellen!“

Und genau das begann im Stadtzentrum Schenefeld 1996.

Sag mal, Corinna Edebali, Apothekerin wird man nach einem erfolgreichen Studium und einem praktischen Jahr…aber wie wird man drei Jahre nach der Anstellung Inhaberin einer so großen Apotheke? Chefin mit gerade mal 33 Jahren? Hat der Vater da vielleicht ein paar Mark dazu gebuttert…?

Corinna Edebali schüttelt den Kopf, erklärt, wie die Herz Apotheke ihre Herz Apotheke wurde. „Meine damalige Chefin wollte sich beruflich verändern, und sie brauchte Kapital, um sich in einen Vertrag einzukaufen. Deshalb fragte sie mich eines Tages: ‚Corinna, hast Du Interesse, diese Apotheke zu übernehmen?“

Corinna Edebali hatte großes Interesse, allerdings nicht ausreichend Geld, kein Eigenkapital. „Deshalb,“ so sagt sie, „habe ich die Apotheke damals zu 100 Prozent finanziert. Ich zahle heute noch ab, aber,“ verrät sie und lächelt milde, „der Kredit ist mittlerweile kleiner geworden…“

Sag mal, Corinna Edebali, was ist eigentlich aus dem Mann geworden, den Sie so sehr geliebt haben, um daraufhin auf ein Tiermedizin-Studium zu verzichten?

„Das kann ich Ihnen verraten,“ schmunzelt Corinna Edebali, „er ist mein Mann und Vater unserer drei Kinder. Mittlerweile sind wir seit 36 Jahren zusammen, und auch er hat aus Liebe zu mir und der Familie etwas ganz Besonderes getan.“

Sie machen uns neugierig…

„Mein Mann ist Biologe von Beruf, und er liebt seinen Beruf. Aber als wir unser erstes Kind erwarteten, hat er mir zur Liebe ein Pharmazie-Studium begonnen. Acht Semester Studium, um mich dann irgendwann – während der Doppelrolle als Mutter und Apothekerin – zu unterstützen. Und genau das macht mein Mann bis heute. Wunderbar.“

Bei einem Interview mit einer Apothekerin steht natürlich die Frage im Raum: Was ist eine Apotheke? Ist sie so etwas wie ein Einzelhandelsgeschäft, das morgens öffnet und abends schließt? Ja sicher, einerseits schon. Aber eine Apotheke ist ungleich mehr, sie ist etwas ganz Besonderes. Sie ist nicht nur am Tage für uns da, die Nächte und die Wochenenden sind so organisiert, dass immer irgendwo in der Nähe eine Apotheke ihre Hilfe, ihre Lebenshilfe anbietet. Und das hat eine lange Tradition!

Es stand bereits im preußische Medizinaledikt von 1725: „ Das Arzneimittel galt schon immer als Ware besonderer Art, als wichtigstes therapeutisches Instrument und Sozialgut, als “der größten, nützlichsten und notwendigsten Geschenke Gottes”  Die Zeit um 1241 gilt als Geburtsstunde der Apotheken, wie wir sie heute in Europa kennen: Der Stauferkaiser Friedrich II. erließ seinerzeit das „Edikt von Salerno“. Mit diesem wurde die Trennung der Berufe Arzt und Apotheker fixiert.“ Die Löwen-Apotheke in Trier gilt als älteste Apotheke Deutschlands und ist heute eines der Kulturdenkmäler der Stadt.

Die Herz Apotheke im Stadtzentrum Schenefeld ist eine von 18.753 Apotheken in Deutschland, eine von vielen also…aber wieviel schmerzhafter und bedrohlicher wäre für viele der Alltag ohne sie!?

Sag mal, Corinna Edebali, was ist eigentlich das Spannende am Apotheker-Dasein?

„Gute Frage,“ antwortet die Apotheker-Chefin, „ich bin gern mit Menschen zusammen. Ich berate sie gern, ich helfe ihnen gern. In meinen 25 Jahren, in denen ich in der Herz Apotheke arbeite, habe ich ja ganz viele Menschen erwachsen werden sehen…und viele habe ich bei ihrem Älterwerden begleitet. Das alles schafft natürlich eine besondere Bindung.“

Sag mal, Corinna Edebali, schütten manche Menschen auch mal Ihr Herz bei Ihnen in der Apotheke aus?

„Jeden Tag erleben wir das,“ so Corinna Edebali, „und wir alle nehmen uns immer die Zeit, zuzuhören. Manchmal hilft schon zuhören, oftmals können wir auch unbürokratisch helfen…und, soll ich Ihnen noch etwas sagen?“

Na klar,

„Wir bekommen von all den Menschen, die mit harten Schicksalen leben müssen und oftmals ganz einsam sind, ganz viel zurück. Sie alle sind so dankbar für jeden Tipp. Wir sind für sie ein Kraftquell…aber sie sind auch ein Kraftquell für uns.“

Aber wo hören Sie denn zu, direkt am Tresen?

„Nein,“ so Corinna Edebali, „wir haben dafür eine ganz spezielle Ecke, und wenn wir erkennen, dass das Gespräch ernster ist und länger dauert, bitten wir die Person zu uns nach hinten in ein kleines Gesprächszimmer. Im Übrigen, ich wähle immer unsere Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen danach aus, ob sie auch die entsprechende Empathie mitbringen, um den Menschen in ihren Mittelpunkt zu stellen.“

Sag mal, Corinna Edebali, was ist Ihnen sonst noch wichtig?

Die Antwort kommt schnell: „Wir wollen einfach die Besten sein, – und gern auch die Schnellsten. Beispielsweise haben wir als Erste die Corona-Schnelltests angeboten, von denen wir insgesamt über 20.000 gemacht haben. Wir waren schnell, als es um das Maskenangebot ging, wir hatten Impfstoffe in einer Zeit, in der es schwer war, Impfstoff zu bekommen. Und wir holen uns immer wieder externe Berater ins Haus, die uns im kompletten Pharmabereich – von Wechselwirkungen, über neue Verordnungen, neueste Therapien oder Hautpflege – auf den neuesten Stand bringen.“

Sag mal, Corinna Edebali, Sie sitzen ja direkt an der Quelle…mit anderen Worten: Können Sie sich einfach ein verschreibungspflichtiges Medikament aus dem Regal holen, wenn Sie denken, sie brauchen diese Arznei, oder…

Corinna Edebali unterbricht:“…das ist rechtlich gar nicht erlaubt. Ich muss auch zum Arzt, um mir ein Medikament verschreiben zu lassen. Und das ist auch richtig so, denn wenn ich krank bin, möchte ich natürlich von einem Arzt wissen, was für mich das Beste ist. Ich kann mir nicht selbst irgendein Antibiotikum verordnen. Das Gute dabei ist, dass wir hier im Stadtzentrum Schenefeld allerbeste Ärzte vor Ort haben. Alle sind fachlich und menschlich wirklich wundervoll.“

Sag mal, Corinna Edebali, immer mehr Menschen favorisieren in ihren Therapien die Homöopathie…sind Sie diesbezüglich gut aufgestellt?

„Ja“ sagt die Chefin, „wir haben einen ganzen Schrank voll mit Globuli. Und außerdem haben wir zwei Mitarbeiterinnen, die homöopathisch geschult sind. Insofern sind unsere Kunden*innen auch in diesem Bereich bestens aufgehoben.“

Sag mal, Corinna Edebali, die letzte Frage: „Ihr Herz, ihre ganze Leidenschaft gehört Ihrer Apotheke…wo tanken Sie Kraft, um mit Ihrem 18köpfigen Team an sechs Tagen die Woche für Ihre Kunden*innen topfit präsent zu sein? Immerhin kommen Tag für Tag 400 Menschen in Ihre Apotheke.“

„Beim Wandern,“ lautet die spontane Antwort, „mein Mann und meine drei Kinder wandern auch alle sehr gern. Wir sind fast an jedem Wochenende unterwegs…wir lieben beispielsweise die Lüneburger Heide. Ehrlich, beim Wandern komme ich runter, dann kann ich klare Gedanken fassen. Wenn ich auch noch so gestresst bin, eine halbe Stunde draußen an der frischen Luft – ich komme zur Ruhe und fühle mich wohl.“

 

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Ende eines Gesprächs mit einer klugen, charmanten und emphatischen Frau.   Und die Erkenntnis: Fragen Sie Ihren Apotheker oder Ihre Apothekerin – in der Herz Apotheke bekommen Sie immer die richtige Antwort.

Und ganz zum Schluss eine Info aus dem Bereich der kleinen ‚Volkshochschule‘: Apotheker*innen sind Pharmazeuten, die als Fachkräfte zur Abgabe von Arzneimitteln berechtigt sind. Das Wort Apotheker ist abgeleitet von dem griechisch-lateinischen griechisch-lateinisch apot[h]ecarius und bedeutet im Ursprung so viel wie ‚Krämer‘ oder ‚Gewürzkrämer‘…