Ein Schlaraffenland für unsere Bienen
Dass wir uns um die Bienen auf der ganzen Welt Sorgen machen müssen, ist längst kein Geheimnis mehr, sondern traurige Realität. Doch wie so oft im Leben, kann jeder Einzelne einen kleinen Betrag leisten, um unseren Bienen zu helfen.
Wir haben uns einmal schlau gemacht, wie wir die Bienen schützen können. Dabei haben wir festgestellt, dass es durchaus ein paar Dinge gibt, die gar nicht so schwer und auch nicht aufwändig sind. Vielleicht habt auch ihr das Bedürfnis, den Bienen beim Überleben zu helfen. Dann könnt ihr hier erfahren, wie ihr sie unterstützen könnt.
Bienen in Not
Erstmal ist es gut, beim Kauf den richtigen Honig zu wählen. Wenn ihr regionale Sorten wählt, ist schon viel gewonnen. Denn leider stammen noch immer fast 80 Prozent des verkonsumierten Honigs in Deutschland aus Importen. So sind es oft Mischungen aus Nicht-EU-Ländern, die in den Supermärkten angeboten werden. Da dieser Honig oft von Pflanzen gewonnen wird, bei denen Gentechnik angewendet wurde, können so Bienenkrankheiten nach Deutschland eingeschleppt werden. Lange Transportwege tragen zusätzlich zu einer Umweltbelastung bei. Deshalb ist es sinnvoll, regionalen Honig vom Imker zu kaufen. Der Unterschied ist übrigens auch geschmacklich wirklich überzeugend. Auch sollte man selbst darauf achten, chemische Schädlingsbekämpfungsmittel einzusetzen. Wer auf Pestizide, Herbizide und Biozide verzichtet, hat schon einen großen Beitrag zur Arterhaltung geleistet. Natürliche und wirksame Alternativen im Kampf gegen das Ungeziefer findet man mit ein bisschen Recherche im Internet.
Mit Blumen Leben retten
In unserem Land gibt es sage und schreibe 560 Wildbienenarten, von denen jedoch 300 auf der vom Aussterben bedrohten Liste stehen. Wenn ihr den Wildbienen in eurem Garten oder Balkon Nistmöglichkeiten anbietet, dann ist unseren geflügelten Freunden schon mit wenig Aufwand geholfen. Wer nicht selber basteln möchte, kann von klein bis groß Insektenhotels in Gärtnereien erwerben. Besonders effektiv und auch ebenso schön ist es, bienenfreundliche Pflanzen im Garten oder auf dem Balkon zu säen. Ein Obstbaum oder ein blühender, bepflanzter Kübel sind schon mal eine gute Sache. Grundsätzlich gilt: Je vielfältiger das Angebot, desto mehr Bienen, Schmetterlinge und Hummeln werden angelockt.
Bienenfreundliche Pflanzen
Die durch Pflanzen geschaffenen Nahrungsquellen müssen nicht nur hübsch aussehen, es gibt durchaus auch Nutzpflanzen, die von den Bienen heiß begehrt sind. Ein Kräutergarten kann also ein echter Gewinn für Mensch und Biene sein. Wer einen solchen plant, sollte auf folgende Pflanzen nicht verzichten:
- Lavendel
- Anis
- Melisse
- Basilikum
- Petersilie
- Thymian
- Salbei
Auch viele Gemüsearten sind nicht nur bei uns, sondern auch bei den Bienen beliebt. Warum nicht mal ein Gemüsebeet mit diesem Schwerpunkt bestücken? Hier gehören zum Beispiel folgende Pflanzen dazu:
- Zucchini
- Gurken
- Erbsen
- Tomaten
- Kürbis
- Kohl
- Möhren
- Zwiebeln
Grundsätzlich ist eine Pflanze dann bienenfreundlich, wenn sie entweder Nektar oder aber Pollen zu bieten hat. Dabei stellen die Pollen ein besonders eiweißreiches Futter dar, mit denen die Insekten vor allem ihre Brut versorgen. Auch spielt es eine Rolle, wie die Blüten beschaffen sind. Wenn diese gefüllt sind, also sehr viele Blätter enthalten, dann haben es die Bienen schwer, den Zugang zum Inneren der Blüte zu erreichen. Nur ungefüllte Blüten sind für die Bienen geeignet. Und zu guter Letzt ist es auch wichtig, dass es über einen längeren Zeitraum Nahrung gibt – am besten das ganze Jahr über. Einige Bienen fliegen zur Futtersuche eher im Frühjahr, andere bevorzugen den Hochsommer. Nur eine lückenlose Versorgung der Bienenkönigin stellt sicher, dass diese nicht damit aufhört, Eier zu legen. Im optimalen Fall sorgt man mit Frühblühern wie Krokussen, Schneeglöckchen und Hyazinthen für das erste Angebot im Jahr. Im Sommer sind es dann Obstbäume, Beerensträucher, Sonnenblumen, Löwenmäulchen und Wandelröschen, die den Bedarf der Bienen abdecken. Bis schließlich im Herbst Efeu, Heide und Astern blühen.
Aktion Blumenwiese
Bei uns im Stadtzentrum gibt es bis zum 20. August eine interaktive Bienenausstellung, bei der sich alles um dieses Thema dreht. Hier bieten sich lehrreiche Einblicke in die Welt der vom Aussterben bedrohten Insekten und ihre gewaltige Wirkung auf Mensch und Tier. Beispielsweise kann man anhand einer 200-fach vergrößerten Biene hautnah einen Flügelschlagsimulator erleben. Oder aber man erfährt Erstaunliches über die Anatomie der Bienen am großen, offenen Bienenkörpermodell. Speziell zum Thema Blumenwiese gibt es schöne Aktionen: In der Ideenwerkstatt werden in den Ferien am Freitag und am Samstag von 11 bis 17 Uhr gemeinsam z.B. Blumentöpfe bemalt und anschließend bienenfreundlich bepflanzt. Damit ist dann ein erster Schritt in Richtung Leben retten getan. Vorbeikommen lohnt sich auf jeden Fall. Wir freuen uns auf euch!